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2023…und alles nur, weil ich dich liebe!
Ende, aus, vorbei! So schnell können drei Festivaltage in´s Land ziehen. Die Toten Hosen haben einen würdigen Schlußpunkt gesetzt. Wie so oft gleicht ein Hosen-Konzert auch dieses Mal eher der Mentalität eines Fußballspiels. Die Setlist bot alle Hits, die so ein warmer Konzertabend benötigt. Aber vielleicht ist das auch still und heimlich das „Problem“. Wir haben die Hosen schon so oft am Ring und bei ihren eigenen Headlinershows erlebt. Die Konzerte sind immer klasse – kein Frage, aber irgendwie fehlte es dem Auftritt irgendwie an Frische. Gefühlt machte Campino zwischen den einzelnen Songs auch mehr Pausen als noch vor ein paar Jahren. Was als Alt-Punk auch völlig okay ist, doch irgendwo bleibt die Dynamik auf der Strecke. Der Song „Schlampe“ den ich persönlich noch nie live gehört habe sowie ein Cover von Alphaville`s „Forever Young“ waren die einzigen nennenswerten Besonderheiten des Auftritts. Klar ist ein Festivalpublikum anders zu begeistern als jemand der ein Ticket für eine einzelne Hosenshow erwirbt. Trotzdem wirkte der Auftritt stellenweise wie aufgewärmt. War ein Cover von „Schrei nach Liebe„ von die ärzte vor ein paar Jahren noch etwas besonders, so gehört der Track jetzt schon zum Standardrepertoir der Düsseldorfer. Versteht mich nicht falsch. Ich mag die Hosen und bin Fan. Vielleicht bin ich gerade aus diesem Grund etwas enttäuscht von einem eigentlich sehr guten Auftritt. Trotzdem blieb das Publikum, wie am fast gesamten Wochenende (Ausnahme bei K.I.Z) für meinen Geschmack auch etwas hinter den Erwartungen. Im Vergleich zu den damaligen Auftritten entstanden nur wenige Moshpits. War die Crowd nach drei Tagen Konzerte pur etwa schon müde? Positiv zu erwähnen fand ich aber Campinos Ansprachen zu vielen politischen Themen. Die Band zieht hier ihre Line seit Jahrzehnten knallhart durch und nutzt ihren Bekanntheitsgrad bei ihren Auftritten um wichtige Statements zu setzen.
Vor den Hosen spielte Machine Gun Kelly, der nicht nur mit seiner Frisur, sondern auch mit seiner kompletten Show ein Ausrufezeichen setzte. Zugegeben war ich vorab etwas skeptisch was sein Auftritt anging, jedoch hat sich dies schnell in Schall und Rauch aufgelöst.
Als Special Guest kam kurz nach Beginn des Sets Oliver Sykes von Bring Me The Horizon auf die Stage, mit dem der Song „maybe“ gespielt wurde. Als Überraschung wurde mit „Feel Good Inc.“ ein Gorillaz-Cover zum Besten gegeben. Außerdem ist Machine Gun Kelly einfach mega sympathisch. Für den letzten Song ging er durchs Publikum und kletterte auf eine Traverse, von der er sang. Als der Auftritt vorbei war ging es dann vorbei an der ersten Reihe wo er sich Zeit für seine Fans nahm. Hier wurde fleißig Hände geschüttelt, Autogramme gegeben und Selfies geknipst. Dies habe ich am ganzen Ringwochenende kein zweites Mal erlebt.
Für die, die es härte mögen bot die Mandora Stage das perfekte Programm mit Archiects, Bullet For My Valentine und Bring Me The Horizon.
Bullet, die erst im letzten Jahr am Ring spielten sind kurzfristig für Five Finger Death Punch eingesprungen, die krankheitsbedingt ihren Auftritt und die gesamte EU-Tour absagen mussten.
BMTH holte in der Mitte ihres Sets die Metal-Sängerin Courtney LaPlante auf die Bühne, mit der zusammen die Songs „One Day the Only Butterflies Left Will Be in Your Chest as You March Towards Your Death“ und „Nihilist Blues“ performt wurde.
Die Bühnenshow sowie der gesamte Auftritt des Mandoria-Headliners war einfach grandios.
Im Vorfeld spielten gegen Nachmittag Steel Panther auf der Stage, die berühmt und berüchtigt für ihre Songs und Konzerte sind. Die Songs drehen sich fast alle nur „um das Eine“ und müssen schon wirklich gemocht und mit einer gewissen Ironie verstanden werden. Traditionell entblößen sich Frauen bei Steel Panther Konzerten sich auch regelmäßig ihrer Oberbekleidung. Auch beim Konzert bei Rock am Ring war dies auf und neben der Bühne des Öfteren der Fall. Es gehört einfach zu dieser Band und deren Image…
Den letzten Akkord stimmte aber später am Abend dann Thees Ulmann auf der Orbit Stage an, der am längsten in die Nacht rein spielen durfte. Fulminant startete sein Auftritt. Kurz nachdem die Toten Hosen ihr Konzert auf der Hauptbühne beendet hatten, traten sie sie bei Thees wieder auf. Und das nicht alleine! Die Düsseldorfer hatten mit Sammy Amara von den Broilers noch mehr Verstärkung aus der Landeshauptstadt mitgebracht. Zusammen spielten sie alle gemeinsam den Hosen-Song „Liebeslied“.
Was für ein Musikfest mit einem grandiosen Finale. Kommt alle gut nach Hause.
Auch wir machen uns jetzt mit einem Grinsen im Gesicht und einer Träne auf der Wange auf in Richtung Heimat.
In den nächsten Tagen folgen in der Livegalerie noch alle weiteren Bilder, der einzelnen Auftritte.